Führen nach Corona:
5 Lehren aus dem Lockdown

Manche Führungskraft hat sich angesichts der von Corona gesetzten Limits über den Sinn ihrer Aufgabe Gedanken gemacht. Management-Expertin Elisabeth Berchtold liefert 5 Tipps, wie sich dieser Sinn aktivieren und mit neuen Akzenten bekräftigen lässt.

 

Wir haben gelernt, mit dem Lockdown umzugehen. Wir haben gelernt, uns umzustellen, uns anzupassen. Was Pädagogen längst wissen, schlägt nun auch in der Arbeit von Führungskräften durch: Lernen ist im Grunde eine Anpassungsleistung. Wir experimentieren, wir machen Fehler, wir korrigieren sie möglichst schnell. Führungskräfte unterstützen ihre Mitarbeiter in diesem Prozess. Sie begleiten, sie leiten an, sie coachen. Diese Facette moderner Führungsstile ist jetzt stärker gefragt denn je.

Die Situation zwingt uns dazu. Bei den meisten bricht der Umsatz ein. Arbeitsplätze werden unsicher, Mitarbeiter auch. Was macht nun das Handeln einer Führungskraft effizient und nachhaltig?

Tipp 1: Weniger ist mehr

Damit Anpassung gelingt, muss Führen auf allen Ebenen und in allen Bereichen sich selbst anpassen. Ihre Zukunft ist weniger komplex und weniger langwierig. Das „Mehr“ ist agiler, flexibler, entscheidungsfreudiger. Richtschnur sind nicht der Beschluss oder das Protokoll von gestern, sondern die Chance morgen.

Tipp 2: Bleiben Sie virtuell verbunden

Kleinere Teams, weniger Dienstreisen, virtuelle Kommunikation haben sich in vielen Unternehmen während der Krise als nützlich und praktikabel erwiesen. Warum nicht etwas davon mit rübernehmen in die Zeit nach Corona?

Tipp 3: Bleiben Sie bei der Digitalisierung am Ball

Alle, die bisher Digitalisierung als Zwang empfunden haben, kennen nun die Dynamik, die sie freisetzt. Es geht nicht ums Warten auf die perfekte technische Lösung, sondern um den bewussten Umgang mit nützlichen Werkzeugen. Führungskräfte sind Vorbild, teilen ihr Wissen und räumen Zweifel glaubwürdig und eigenhändig aus.

Tipp 4: Werden Sie zum „Lerncoach“

Führungskraft heißt: Lerncoach sein. 5 Möglichkeiten, wie sich das praktisch im Alltag umsetzen lässt:

1. Geduld haben und Mitarbeiter in Phasen der Umstellung begleiten. Nicht gleich sanktionieren, wenn Fehler passieren. Hören Sie gut zu, um zu verstehen, wo die Fehlerquellen wirklich liegen.

2. Mitarbeiter mitnehmen: Das eigene Handeln, die eigenen Entscheidungen transparent machen. Das erleichtert es, den Sinn und das dahinter liegende „Wozu“ zu erklären.

3. Nehmen Sie Ideen, wie etwas anders, besser laufen könnte, wahr und schmettern Sie diese nicht ab. Auch wenn ein Vorschlag unrealistisch erscheint, hat sich jemand etwas dabei gedacht und über den Tellerrand hinausgeschaut. Manchmal ist die Zeit noch nicht reif. Oder die Kosten sprengen den Rahmen. Aber vielleicht lässt sich ein einzelner Aspekt schon jetzt aufgreifen. Oder wir finden einen gemeinsamen Termin, an dem wir das Thema wieder aufgreifen.

4. Bauen Sie viele kleine Feedback-Schleifen in Prozesse ein. Wer lernt und Dinge anders macht, braucht die Rückmeldung. Mitarbeiter müssen schnell wissen, ob ihre Ideen oder Arbeit so in Ordnung sind. Ein rechtzeitiges „O.K.“ beschleunigt die nächsten Schritte.

5. Als Führungskraft selbst mitlernen. Wer glaubt, über den Dingen zu schweben, verliert die Bodenhaftung. Kontakt zu und Kommunikation mit den Mitarbeitern ist angesagt: Fragen, zuhören, auswerten, neues entwickeln.

Tipp 5: Offen für Neues bleiben

Der Lockdown hat viele Neuerungen im Unternehmen zwangsweise möglich gemacht. Bleiben Sie also offen für Neues. Und führen Sie Neuerungen, die vielleicht auf den ersten Blick kosten- und zeitintensiv sind, auch ohne Zwang ein. Diesen Spirit geben Sie auch an ihre Mitarbeiter weiter – was sie zu einem jungen und schwungvollen Unternehmen machen kann.

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